Montag, 11. Oktober 2010

Drittes Etappenziel

Nun lag eine lange Autofahrt (gute 1.000km) vor mir und hatte nicht einmal ein Hotel für die kommende Nacht gebucht. Ich habe mich einfach ins Auto gesetzt und bin losgefahren:)
Und es war gar nicht so langweilig auf der Autobahn, wenn man länger unterwegs ist, hat man so seine "Mitfahrer", Autos, die ungefähr im gleiche Tempo fahren und mit denen man immer die Positionen tauscht- wie beim Radrennen!
Und als ich dann durch Luxembourg und erst recht in Frankreich gefahren bin, gab es jedesmal eine kleine Party, wenn man ein anderes deutsches Auto getroffen hat:) Ich war also nie wirklich allein.
Um 19:30 habe ich mir dann gedacht, ich sollte vielleicht doch nach einem Hotelzimmer suchen. Ich war zwar nicht wirklich müde und erschöpft, aber ich hatte noch über 600km vor mir, wollte nicht nachts um 2 oder 3 Uhr nachts bei meiner Freundin ankommen und meiner Mutter zuliebe auch nicht im Auto schlafen. So bin ich in Beaune von der Autobahn abgefahren und habe bei mehreren Hotels angehalten, um zu fragen. Unglaublich, aber ich hatte Glück und habe relativ schnell eine Unterkunft gefunden mit Gratis-Internet, französischem Fernsehen (ist nicht besser als bei uns!) und leckerem und reichhaltigem Frühstück am nächsten Morgen. Das Internet ging natürlich nicht, es hieß, man müsse sich dort anmelden und bekäme dann einen Code per SMS, der ist bis heute nicht da...Am nächsten Morgen, nachdem ich ausgiebig gefrühstückt habe, habe ich mich dann beschwert und den Code persönlich genannt bekommen. So konnte ich wenigstens noch einmal kurz ins Internet - ich hatte nämlich am Tag zuvor mittags auf der Autobahn eine SMS bekommen, dass weitere Klausurergebnisse veröffentlicht wurden (danke Jungs, dass ihr an mich gedacht habt!!), die ich dann aber übers mobile internet (=vom Handy aus) nicht öffnen konnte und als das Internet abends dann auch nicht ging, dachte ich mir "vielleicht möchte Gott nicht, dass ich das Ergebnis während meiner tollen Reisezeit sehe, vielleicht verdirbt es mir meine gute Laune" - dem war nicht so, das Ergebnis hat meine Laune nur noch verbessert!! Noch besser gelaunt habe ich mich dann auf den Weg zu meiner Freundin Rachel gemacht, die nicht weit von dem Ort wohnt, wo ich 2005 einige Monate zur Schule gegangen bin. Damals habe ich sie kennengelernt (grâce à son fils Jason, der mit mir zur Schule gegangen ist) und freue mich seitdem immer sehr, sie auf ihrem tollen Hof zu besuchen!
Der Weg bis zu ihr verlief soweit problemlos, die kostenlosen und recht sauberen Klos auf den französischen Raststätten begrüße ich sehr, nur muss man sehr aufpassen, wann die nächste Tankstelle kommt und die Mautstellen sind mehr als nervig...und teuer!!
Einmal hat mich mein Navi auf einen sehr komischen Weg geführt, zum GLÜCK habe ich kurz vorher ein Schild gesehen "Tanke in 5km, danach lange nichts" und habe getankt, hinterher bin ich nämlich über eine Stunde durchs No-Where gefahren, ob sich mein Navi verirrt hat? Ich glaub schon...
Am späten Nachmittag habe ich dann etwas erschöpft, aber überglücklich mein drittes Etappenziel erreicht - Rachels Hof!
Rachels Familie (Rachel, Rachels Mann Robert und die 12jährige Alicia) hat mich super lieb empfangen, mich gleich umsorgt und wir haben bis spät in die Nacht geplaudert!:) Da wars dann vorbei mit der deutschen Sprache, nun musste ich mein brain ins Englische switchen bzw. zum Einkaufen und Freunde treffen ins Französische. Aber ihr kennt mich ja, das bringt mir großen Spaß!
Bei Rachel habe ich eine großartige Woche (von Donnerstag bis Mittwoch) verbracht, umringt von SIEBEN Hunden, davon 3 Welpen!! und drei Pferden. Bei täglich gefühlten 30 Grad habe ich mich ordentlich gebräunt und war 2x mit Freunden an einem See, um mich ein wenig abzukühlen! Rachel Mama, die vor einigen Jahren ihrer Tochter hinterhergezogen ist, sowie Rachels 18jähriger Sohn Aidan, der nicht mehr zuhause wohnt, haben uns einige Mal aufm Hof besucht! Thanks Rachel, I had a great time:)

1 Kommentar:

  1. Hallo Isabel,
    es bringt großen Spaß, deine Berichte zu lesen und die Bilder anzuschauen. Über die Bilder von Rachel habe ich mich am meisten gefreut.
    Viele Grüße
    Mama
    In Hamburg zieht jetzt der Winter ein mit Frost und wahrscheinlich auch bald Schnee

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