Donnerstag, 21. Oktober 2010

Ich bin zwar noch nicht fertig mit Erzählen, wie meine ersten Tage an der Uni verliefen und was ich die ersten Wochen in Pessac sonst so erlebt habe, aber ich muss kurz unterbrechen und euch berichten, was in Frankreich gerade los ist...
Ihr habt sicher gehört, dass die hier zurzeit ein wenig (...naja ein wenig mehr) streiken, weil sie Sarkozys Rentenreform völlig absurd finden. Meine Gastoma hat uns daraufhin letzte Woche Freitag gefragt, ob wir noch genügend Sprit hätten, weil es möglicherweise bald keins mehr geben würde. Ich hab ihr das nicht glauben wollen, bin daraufhin Samstag erstmal mit vielen Freunden ans Meer gefahren..Woraufhin mein Tank nicht mehr so voll war;)
Diese Woche war dann die Uni meiner Mitbewohnerin dann einfach geschlossen wegen des Streiks und als ich am Montag zur "CAF" gehen wollte (dort habe ich Wohngeld beantragt, aber es ist seit Wochen nichts zurückgekommen), fand ich ein abgeschlossenes Gebäude vor mit einem kleinen Zettelchen an der Tür, auf dem handschriftlich einfach nur "grève" (=Streik) stand..
Gestern Abend überkam mich dann ein komisches Gefühl - ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund habe ich gestern Abend beschlossen, mein noch halbvolles Auto vollzutanken!.... Ich habe nämlich kalkuliert, dass ich mit dem übrigen Sprit nicht mehr bis nach Carcassonne komme, wo ich dieses Wochenende hinfahren werde, um meine Freunde wiederzusehen (ich habe ab jetzt bis einschließlich zum 01.11. Urlaub) und ich hatte immer noch die Worte meiner Gastoma im Hinterkopf...
Und ich sag euch: Gott ist bei mir!!!!
Als ich gestern abend zur Tankstelle kam, fand ich folgenden Zettel vor:










...Ich tanke "SP 95" (=sans plomb 95, sprich Super bleifrei)....
Wie ihr seht, konnte ich mein Auto vollfüllen!
HEUTE....bin ich mit einer Freundin an eben dieser Tankstelle vorbeigefahren und habe diese Anzeigetafel gesehen:




...und habe mir gedacht "huch, wieso steht denn da kein Preis? Gibt es etwa jetzt kein Super mehr???"




.....und ich hatte recht:







Unglaublich...



Der Müll wird auch schon länger nicht mehr abgeholt, unsere Mülltonnen sind übervoll (das Bild wollte ich euch ersparen!) und meine Gastoma meinte schon "jetzt müsst ihr aufhören, Müll zu produzieren - es ist kein Platz mehr in den Mülltonnen".

Zudem ist der Sommer jetzt auch vorbei:( So sah "mein" armes Auto heute Morgen aus:




...Die Scheibe mag vielleicht nur nass aussehen...



... aber nein, ich musste kratzen!

Samstag, 16. Oktober 2010

Und dann war es soweit: Mein erster Unitag stand mir bevor!! Ich war aufgeregt, habe ich gefreut, die anderen Erasmusstudenten (ab sofort nur noch Erasmussis:) ) kennenzulernen, andere Leute meines Alters um mich zu haben, die Uni zu sehen (ich bin am Tag vorher intelligenterweise hingefahren, um den Weg zu kennen und zu wissen, wo ich genau hin muss) und zu hören, wie meine nächsten Wochen und Monate aussehen werden.
Das ist meine Uni:










Meine ersten Tage in Pessac....

Die ersten Tage in meinem neuen Zuhause in Pessac (in der Nähe von Bordeaux) waren sehr einsam. Ich kannte fast niemanden, nur meine Vermieterin und meinen Mitbewohner, den ich allerdings kaum zu Gesicht bekam, weil er ständig unterwegs war (école oder feiern). So habe ich mich die ersten Tage intensiv mit meiner Vermieterin unterhalten, habe mit ihr Kaffee getrunken, mein kleines Reich ein wenig eingerichtet und mich stundenlang gesonnt. Aber auch wenn das Haus und die Umgebung echt schön sind und meine Vermieterin super nett ist, habe ich mich am Anfang nicht wohl gefühlt. Das Gefühl hatte ich noch nie. Ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt, wollte auf keinen Fall bleiben, konnte mir nicht vorstellen, in diesem Haus ein halbes Jahr zu verbringen. Ich kann nicht einmal sagen, woran es lag. Vielleicht daran, dass ich gehofft habe, ein wenig unabhängiger zu leben, vielleicht aber auch, weil mir einfach die Studenten um mich herum (die es en masse geben sollte in einem Erasmus-Semester) gefehlt haben. Wahrscheinlich beides...
Meine Vermieterin hat sich sehr um mich gekümmert die ersten Tage (vielleicht ein wenig zu viel, aber das war ja nicht böse gemeint von ihr). Es war nur lieb gemeint, sie hat mich gefragt, ob ich mit ihr essen möchte, einen Kaffee trinken möchte, ob sie mit mir einkaufen fahren soll und so weiter. Sie wollte mir helfen, mir den Anfang leichter machen (ok und vielleicht ihre Lebensgeschichte erzählen, die wir alle drei Studenten jeweils innerhalb der ersten zwei Tage kannten). Sie wusste, dass ich niemanden in Bordeaux kannte und man setzt sich ja auch schließlich nicht einfach alleine in eine Bar (ich wusste ja nicht einmal, wo ich eine Bar finden sollte, eine Bar, wie wir es verstehen, gibt es in Pessac auch gar nicht - zumindest glaube ich das, weil ich immer noch keine hier entdeckt habe) und wartet darauf, dass man angesprochen wird... Es war also nur lieb gemeint von ihr. Trotzdem habe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben woanders nicht wohl gefühlt (ich habe mich ja bisher in jedem Land und in jeder Familie sofort wohl gefühlt).

Ich bin dann, um ein bisschen Abwechslung zu bekommen und mich abzulenken, ein wenig spazieren gefahren;) im Auto und habe Pessac erkundigt. Ich bin dann einfach bei sämtlichen Kreisverkehren genau dort langgefahren, wo ich noch nie abgebogen bin und habe so die Supermärkte in der Nähe kennengelernt und glatt direkt um die Ecke von uns einen riesigen Park gefunden, in dem ich gleich am nächsten Tag spazieren gegangen bin - ich habe immer noch vor, dort mal joggen zu gehen;)

Inzwischen habe ich mich eingelebt und kann mich über den Luxus freuen, dass uns die Jacqueline sehr oft etwas Leckeres kocht, uns die Wäsche wäscht, wir eine Putzfrau haben, die das große Haus sauber hält und an den weiten Weg zur Uni und in die Stadt (=Bordeaux) habe ich mich auch gewöhnt - ein Hoch auf dein Auto, Mama, ich freue mich jeden Tag aufs Neue, dass das Auto vor der Tür auf mich wartet!!!
Und ich bin ja jetzt auch nicht mehr allein, meine beiden Mitbewohner und ich essen oft zu dritt, wenn wir mal keine Lust haben, so viel zu reden ;) und ich habe ja nun auch viele Freunde an der Uni gefunden.

Leider sind wir drei Studenten hier zurzeit nicht ganz glücklich mit der Situation zuhause. Jeden Tag werden wir beschuldigt, wir hätten das Licht im Flur angelassen (wenn wir 2 Minuten auf dem Flur klönen, werden wir in ein Zimmer geschickt, weil das Flurlicht mehr Strom verbraucht - der Flur ist recht lang, es leuchten dann also mehrere Lampen gleichzeitig..), sie sucht immer einen Schuldigen für alles und das ist etwas anstrengend. Man steht morgens auf und es heißt gleich "komm bitte mit und guck dir an...", "wer hat das Tor gestern abend nicht zugemacht?", "Wer von euch war gestern nacht auf Klo? DER hat das Licht im Flur angelassen" - und das jeden Tag. Und man kann mit ihr auch nicht darüber reden, sie beharrt stur auf ihrer Meinung und lässt einen kaum zu Wort kommen. Zudem kommt, dass sie jeden Tag in unseren Zimmern ist, das merken wir daran, dass, wenn wir mal etwas im Zimmer auf dem Boden liegen lassen, es am Abend zusammengelegt auf dem Bett liegt - sogar, wenn es sich dabei um Schmutzwäsche handelt und die Fensterläden sind, je nachdem, was wir morgens oder abends nicht gemacht haben, plötzlich auf oder zu.
Das alles ist sehr schade, weil wir uns eigentlich sonst hier sehr wohl fühlen. Jedoch ist es inzwischen so weit, dass die anderen beiden Studenten kaum mehr aus ihren Zimmern gehen, weil sie keine Lust haben, auf unsere Vermieterin zu treffen.
Wir hoffen, dass Jacqueline zurzeit einfach schlechte Laune hat und sich das bald wieder bessern wird, weil sie ansonsten sehr nett und hilfsbereit ist und ich mich bisher immer gut mit ihr unterhalten konnte. Ich hoffe, das kommt bald wieder!

Wenigstens ist das schlechte Gefühl der ersten Tage, das ich hier hatte, verschwunden - ich genieße den Luxus, ein eigenes Bad zu besitzen und ein Bett, das fast so groß ist wie das
Zimmer der anderen im Studentenwohnheim (das sag ich immer zu denen, um sie ein wenig zu ärgern hihi..aber sie kontern leider immer gekonnt mit meinem im-nowhere-haus...) und ich habe hier, im Gegensatz zu denen im Studentenwohnheim keine Tiere im Zimmer...(das sind ZUSTÄNDE im Studentenwohnheim - ihr glaubt es nicht)!!











Freitag, 15. Oktober 2010

Vorab, ich hatte vergessen zu berichten, dass ich auf der Autobahn eine Weile nicht allein war:) Ein kleiner Grashüpfer saß ca. 20 Min auf meiner Frontscheibe und ist mitgefahren! Und das bei einer Geschwindigkeit von 120KmH, nicht schlecht oder?

Bisher habe ich euch nur geschrieben, wie meine Fahrt nach Frankreich verlief. Sehr bald werde ich neue Fotos einstellen und berichten, was ich bisher in Bordeaux erlebt hab, wie meine ersten Tage im neuen Zuhause verliefen, die ersten Tage an der Uni und wie mein Alltag inzwischen aussieht.
Ich hoffe, euch gefallen die Geschichten!

Montag, 11. Oktober 2010

Viertes und letztes Etappenziel


Nun war es soweit, mein wichtigstes Etappenziel lag vor mir - Bordeaux bzw. Pessac!
Ich wusste nicht, wie meine Bleibe aussehen wird, das Haus, mein Zimmer, mein Bad, die gemeinsame Küche und das Wichtigste, ich kannte meine Vermieterin und zugleich Gastmami (=Omi) nicht, die anderen Mitbewohner natürlich auch nicht - ich kannte nichts und niemanden in Bordeaux...
Der Weg dorthin verlief emotional, ich wusste nicht, wie ich fühlen sollte, ich hatte Angst und war dennoch voller Vorfreude, ich wusste nicht, was mich erwartet, wollte am liebsten bei meiner Freundin bleiben, aber trotzdem wollte ich nun endlich wissen, wo und wie ich mein nächstes Semester verbringen werde.
All diese Emotionen wurden leider sehr abrupt gestoppt, als ich auf der Autobahn - in Frankreich ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130kmh - zum ersten Mal nicht auf das Tempo geachtet habe, den anderen Autos gefolgt bin ..mit 150kmh...und natürlich glatt bei einer Autobahnauffahrt versteckt zwei Polizisten mit einer "Laserpistole" (nennt man die so? naja, manuelle Blitzanlage..) standen...mir wurde gesagt, Ausländer werden sofort gestoppt - ich wurde nicht gestoppt und bisher kam noch kein Brief, oder Mama?
Ich glaube, ich hatte Glück und sie haben meinen Vordermann geblitzt und deshalb mich nicht genommen oder mich fahren lassen wegen des ausländischen Kennzeichen, aber das wusste ich in der Sekunde ja nicht..Ich war perplex, war ich doch nun schon ca. 1500km unterwegs ohne auch nur EIN Polizeiauto zu sehen...die sind immer dann da, wenn man sie nicht braucht;)
Und zu meinem Unglück kam nach wenigen Kilometern natürlich auch noch eine Maut-Zahlstation. Ich war noch so durcheinander von den Blitz-Polizisten, dass ich prompt an den falschen Automaten herangefahren bin, bei dem man nur mit Kreditkarte zahlen - ich muss kurz unterbrechen: hier in Frankreich zahlt man jeden Cent mit der blöden CARTE BLEUE (Kreditkarte), die ich die ersten Wochen in Bordeaux natürlich nicht hatte ohne französisches Konto...und immer hieß es "ach, da brauchen wir nur Ihre carte bleue"/"Haben Sie eine carte bleue? Damit gehts schneller"/"Mit Ihrer carte bleue können Sie ..."/"Hier können Sie nur mit carte bleue zahlen" und nie konnte ich....jeder war irritiert bei der Antwort "désolée je n'ai pas de carte bleue"..ich hatte halt keine...Sogar bei der Einschreibung an der Uni hätte sie geholfen diese komische carte bleue.
So weiter in der Geschichte! Ich kam also an einen Schalter, an dem man nur mit Mastercard und ähnlichem zahlen konnte (zu dem Zeitpunkt wusste ich das mit dieser carte bleue noch nicht). Es gab nur einen Schlitz für Kartenzahlung und nichts für Barzahlung und da ich noch immer in Gedanken bei der Blitzaktion war, habe ich mir natürlich nicht genau durchgelesen, welche Karten zu benutzen sind und meine nicht passende maestro-karte benutzt, die komischerweise nicht geholfen hat...Nachdem ich über den Hilfeknopf mit einer Frau verbunden wurde, die ich weder auf französisch noch auf englisch verstanden habe, (ganz ehrlich, bei solchen Lautsprechanlagen versteht man doch auch nichts, wennn die Person akzentfreies deutsch spricht und keine Autobahnlärm da ist) ist sie dann gekommen, hat mein Bargeld geholt und ist über gefühlte 15 Stationen zu Fuß entlang zu einer Kasse gelaufen, um mein Wechselgeld zu holen:) Zu allem Überfluss standen direekt hinter meiner Schranke drei Polizisten und ich dachte halt, tja super, jetzt klappt das Bezahlen erst nach 15 Minuten und dann ziehen die dich gleich wieder raus und lassen dich 90 Euro fürs zu schnell fahren blechen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als die mich nicht gestoppt haben, nachdem die Schranke hochging und ich passieren durfte!!


Abends habe ich dann von meinem Navi gehört "Sie haben Ihr Ziel erreicht!" und bin voller Vorfreude auf einen kleinen Vorplatz gefahren mit einer kleiner "Beet-Insel" in der Mitte und einem wunderschönen Haus dahinter!
Da war ich nun - hier würde ich 5 Monate verbringen!
Ich habe vorsichtig geklingelt und eine alte Dame (73!!) hat mir überrascht die Tür geöffnet, sie hat mit einer kleinen Mini-Isabel gerechnet;) wie sie mir später berichtet hat.
Sie hat mir dann sofort mein Zimmer, mein Bad und das restliche Haus gezeigt - ein langer Flur, auf dem man 2 Klos, eine Waschküche, ihr Büro und 4 Schlafzimmer findet (für die Haushälterin Jacqueline, meine beiden französischen Mitbewohner Tiphaine und Auréliens, auch Studenten, beide 21 Jahre alt und für mich). Zudem gibt es eine große Küche, mit einer Speisekammer für uns Studenten, ein riesiges Wohnzimmer und einen noch größeren Garten mit riesiger Terasse im spanischen Stil.

Drittes Etappenziel

Nun lag eine lange Autofahrt (gute 1.000km) vor mir und hatte nicht einmal ein Hotel für die kommende Nacht gebucht. Ich habe mich einfach ins Auto gesetzt und bin losgefahren:)
Und es war gar nicht so langweilig auf der Autobahn, wenn man länger unterwegs ist, hat man so seine "Mitfahrer", Autos, die ungefähr im gleiche Tempo fahren und mit denen man immer die Positionen tauscht- wie beim Radrennen!
Und als ich dann durch Luxembourg und erst recht in Frankreich gefahren bin, gab es jedesmal eine kleine Party, wenn man ein anderes deutsches Auto getroffen hat:) Ich war also nie wirklich allein.
Um 19:30 habe ich mir dann gedacht, ich sollte vielleicht doch nach einem Hotelzimmer suchen. Ich war zwar nicht wirklich müde und erschöpft, aber ich hatte noch über 600km vor mir, wollte nicht nachts um 2 oder 3 Uhr nachts bei meiner Freundin ankommen und meiner Mutter zuliebe auch nicht im Auto schlafen. So bin ich in Beaune von der Autobahn abgefahren und habe bei mehreren Hotels angehalten, um zu fragen. Unglaublich, aber ich hatte Glück und habe relativ schnell eine Unterkunft gefunden mit Gratis-Internet, französischem Fernsehen (ist nicht besser als bei uns!) und leckerem und reichhaltigem Frühstück am nächsten Morgen. Das Internet ging natürlich nicht, es hieß, man müsse sich dort anmelden und bekäme dann einen Code per SMS, der ist bis heute nicht da...Am nächsten Morgen, nachdem ich ausgiebig gefrühstückt habe, habe ich mich dann beschwert und den Code persönlich genannt bekommen. So konnte ich wenigstens noch einmal kurz ins Internet - ich hatte nämlich am Tag zuvor mittags auf der Autobahn eine SMS bekommen, dass weitere Klausurergebnisse veröffentlicht wurden (danke Jungs, dass ihr an mich gedacht habt!!), die ich dann aber übers mobile internet (=vom Handy aus) nicht öffnen konnte und als das Internet abends dann auch nicht ging, dachte ich mir "vielleicht möchte Gott nicht, dass ich das Ergebnis während meiner tollen Reisezeit sehe, vielleicht verdirbt es mir meine gute Laune" - dem war nicht so, das Ergebnis hat meine Laune nur noch verbessert!! Noch besser gelaunt habe ich mich dann auf den Weg zu meiner Freundin Rachel gemacht, die nicht weit von dem Ort wohnt, wo ich 2005 einige Monate zur Schule gegangen bin. Damals habe ich sie kennengelernt (grâce à son fils Jason, der mit mir zur Schule gegangen ist) und freue mich seitdem immer sehr, sie auf ihrem tollen Hof zu besuchen!
Der Weg bis zu ihr verlief soweit problemlos, die kostenlosen und recht sauberen Klos auf den französischen Raststätten begrüße ich sehr, nur muss man sehr aufpassen, wann die nächste Tankstelle kommt und die Mautstellen sind mehr als nervig...und teuer!!
Einmal hat mich mein Navi auf einen sehr komischen Weg geführt, zum GLÜCK habe ich kurz vorher ein Schild gesehen "Tanke in 5km, danach lange nichts" und habe getankt, hinterher bin ich nämlich über eine Stunde durchs No-Where gefahren, ob sich mein Navi verirrt hat? Ich glaub schon...
Am späten Nachmittag habe ich dann etwas erschöpft, aber überglücklich mein drittes Etappenziel erreicht - Rachels Hof!
Rachels Familie (Rachel, Rachels Mann Robert und die 12jährige Alicia) hat mich super lieb empfangen, mich gleich umsorgt und wir haben bis spät in die Nacht geplaudert!:) Da wars dann vorbei mit der deutschen Sprache, nun musste ich mein brain ins Englische switchen bzw. zum Einkaufen und Freunde treffen ins Französische. Aber ihr kennt mich ja, das bringt mir großen Spaß!
Bei Rachel habe ich eine großartige Woche (von Donnerstag bis Mittwoch) verbracht, umringt von SIEBEN Hunden, davon 3 Welpen!! und drei Pferden. Bei täglich gefühlten 30 Grad habe ich mich ordentlich gebräunt und war 2x mit Freunden an einem See, um mich ein wenig abzukühlen! Rachel Mama, die vor einigen Jahren ihrer Tochter hinterhergezogen ist, sowie Rachels 18jähriger Sohn Aidan, der nicht mehr zuhause wohnt, haben uns einige Mal aufm Hof besucht! Thanks Rachel, I had a great time:)

Zweites Etappenziel



Das war mein zweites Etappenziel, dass ich erreicht habe! Bei meinem Bruder in Essen bin ich dann von Freitag bis Mittwoch geblieben und habe mich zum ersten Mal nach meinem Krankheitsanfall, dem direkt darauf folgenden Klausurenmarathon im Juli und dem anschließenden Arbeitsmarathon in meiner Lieblingsfirma ausruhen können. Ich konnte lange schlafen, habe mir in Ruhe Essen angeschaut und die Tage genossen. Leider hats die meiste Zeit geregnet, so dass ich mehr Zeit in der zum-verlaufen-großen Wohnung als draußen verbracht habe. Ich habe dort sogar meine eigenen Zimmer bekommen - eins für die Koffer und eins zum schlafen :)
Abends habe ich von meinem lieben Bruder bekochen lassen, habe Markus IKEA-Kollegen kennengelernt, eine große Disco in Essen und den leckersten Italiener, den ich kenne - ich meine natürlich ein Restaurant! Beim Shoppen gehen habe ich natürlich prompt verlaufen, aber glücklicherweise hängen in dem in verschiedenste Grautöne getunkte Essen an jeder Ecke Pläne von der Innenstadt! Natürlich habe ich auch das IKEA-Haus kennengelert und durfte sogar einmal hinter die Kulissen gucken! Danke Markus, ich hatte eine tolle und entspannte Zeit bei dir!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Erstes Etappenziel


...Was bisher geschah:

Am 20.08. habe ich Hamburg unter Tränen:) verlassen und habe mich
in Muttis schnuckligem Peugeot auf meine weite Reise gemacht, ausgestattet mit einem Navi, einem Auto bis oben hin voll Koffern, Kleidung, Schuhen, Proviant für 2 Wochen (man nimmt ja immer zu viel mit und isst schließlich nichts davon) und EINE CD mit Liedern für die Fahrt. Ich dachte, 115 Lieder reichen für die 2.037 km.. Falsch gedacht, inzwischen kenne ich jedes Lied PAR COEUR:)=(auswendig, die der französischen Sprache nicht mächtig sind!
Mein erstes Etappenziel war meine Tante in Hannover, wo ich super lieb aufgenommen wurde
und erstmal ein reichhaltiges und leckeres Frühstück bekommen habe - was erklärt, warum ich mein Proviant nicht mehr angerührt habe:)
Nach einer intensiven Fotosession (der Nachbar meiner Tante, der gerade im Garten fleißig war, musste als Fotograf herhalten), haben wir dann erfahren, dass ein endlos langer Stau auf mich wartet und ich ei
nen anderen Weg einschlagen sollte. Da ich mein Navi aber erst seit ein paar wenigen Tagen besaß, habe ich keine Routenänderung hinbekommen...Frauen und Technik. Meine Tante war so nett und ist mit mir Kolonne gefahren und hat mich etwas um den Stau herumgeführt, danke nochmal Renate!

Das war sogar der einzige wirkliche Stau, den ich auf meiner gesamten Strecke hatte - abgesehen von einem, dessen Ende DIREKT hinter einer Kurve lag und vorher unbegrenzt schnell gefahren werden durfte..Aber ja, ich konnte rechtzeitig bremsen! Auf den kleinen schnuckligen Peugeot, ich sollte ihm endlich mal einen Namen geben, ist verlass und soo schnell kann er ja nicht;)!
Obwohl ich vorgewarnt wurde, dass mit dem Feierabendverkehr am Freitag (frühen Abend) im Ruhrgebiet nicht zu spaßen ist, bin ich ohne Probleme durchgekommen und 10 Minuten, bevor mein Bruder Feierabend hatte,
bei IKEA in Essen angekommen, perfektes Timing!