Freitag, 31. Dezember 2010

Ich bin nun wieder im warmen Südfrankreich angekommen, der Rückflug hat im Gegensatz zum chaotischen Hinflug mit Annulierungen, 3-maligem Umbuchen und vorrübergehendem Kofferverlust sehr gut funktioniert. Man hat mich zwar in Brüssel in die komplett falsche Richtung geschickt mit meinem gefühlten 15kilo-Handgepäck, weil sie sich kurzfristig entschieden haben, das Gate für meinen Flug zu wechseln, welches am anderen Ende des Flughafens war (!!) und im Flieger bin ich aufgrund von Turbolenzen ausm Schlaf gerissen worden, aber es lief sonst alles echt super und ich kam planmäßig in Toulouse an. Dann habe ich noch einen schönen Tag in Carcassonne verbracht und hab mich am nächsten Tag auf den Weg zurück nach Pessac gemacht.
Es ist hier in Frankreich zwar sehr schön warm, ca +10°C (gefühlt noch mehr), leider ist es im Haus nicht wärmer als draußen....Heizung+warm Wasser gehen nicht.... Das Wasser aus der Leitung ist so kalt, dass ich mich wunder, warum es nicht gefriert....das kann nicht mehr als einen Grad haben...Und dieser Zustand wird sich vor Montag auch nicht ändern....
Aber gleich bin ich erstmal weg, nehme eine schööööne heiße Dusche bei meiner Freundin und dann fahren wir gemeinsam nach Bordeaux zu einer anderen deutschen Freundin und feiern dort mit einigen Erasmus-Freunden Silvester:)
Ich hoffe, ihr verbringt alle einen schönen Silvesterabend, schaut bitte Dinner for one für mich!!!.."The same procedure as last year? the same procedure as eeevery year james" :)
Schlaft nicht vor 24 Uhr ein, das gilt besonders für meine Mutter;)
Feiert schön, wir hören im neuen Jahr wieder voneinander!!!
Guten Rutsch

Freitag, 24. Dezember 2010

Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest!
Ich freue mich riesig, in Hamburg angekommen zu sein und nun auch nach zwei Tagen mein Gepäck bei mir zu haben!!
Habt n schönes Fest, genießt es mit euren Lieben und esst ordentlich :)
Frohe Weihnachten!!

Sonntag, 19. Dezember 2010

Ich wünsche euch einen schönen vierten Advent!

Drückt mir die Daumen, dass meine Flieger starten, bisher sieht es nicht so gut aus für meinen Flug von Frankfurt nach Hamburg....

Sonntag, 12. Dezember 2010

Ich wüsche euch einen schönen dritten Advent!!!
puuh fast vergessen:)
Hach, die Zeit ohne Klausuren ist toll!!!
Gestern den Abend mit einem Weinchen ausklingen lassen, heute mit Tiphaine an der Dune du Pyla, nachher Abschieds-Weiberabend in der Stadt :)
Morgen Weihnachtseinkäufe mit la vieille, abends Weihnachtsmarkt mit meinem Uni-Paten Mathieu, danach Erasmus-Abschiedsfeier in der Stadt :)
Dienstag Weihnachtsmarkt-Abschiedsglühwein mit deutschen Freunden
Mittwoch packen und dann los:)

Samstag, 11. Dezember 2010

Heute war ein schöner Tag!
Ok, schön begonnen hat er nicht mit der Französischklausur, aber danach wurde er immer schöner!


Ich war mit Tiphaine in Bordeaux und wir haben Weihnachtseinkäufe getätigt und für Tiphaine ein schönes Outfit gekauft, weil sie am Donnerstag eine Feier mit ihrer Klasse in der Uni hat:) Von 15 Uhr bis 20 Uhr in der Menschenmenge in der Rue Sainte Cathérine, der längsten Fußgängerzone Europas!! und in Bordeaux ist es sogar weihnachtlich geschmückt!!




Das ist beim Grand Théâtre!






Zwischendurch haben wir uns eine kleine Pause auf dem marché de noël de Bordeaux gegönnt














mit einem leckeren vin chaud :)














Und voilà, das Resultat unseres Tages: Tiphaines erstes "weibliches Outfit", wie sie sagt. Wir hatten nur die Stiefel und haben dafür ein komplettes Outfit zusammegesucht. Hat verdammt viel Spaß gebracht:)

Alors Tiphaine habillée en fille:


Moi, je trouve que.... ich finds total schick:) mir gefällts super gut, sie sieht toll aus!!!

Dienstag, 7. Dezember 2010

Nein, die Wettervorhersage stimmt nicht, keine 18 Grad....

19,5 !!!!! am 07.12. ...

Das Wetter spielt verrückt!

Montag, 6. Dezember 2010

Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie lecker der Wein hier ist?
Habt ihr schonmal süßen Weißwein probiert? Ich meine richtig süßen!? wow!
Alles Gute zum Nikolaus :)
Hoffe, ihr hattet alle einen schönen Nikolausitag und habt etwas Süßes in eurem geputzten Schuh vor dem Kamin gefunden!
Es regnet eindeutig viel zu viel in Bordeaux!

..aber es ist warm! Meine Benchjacke konnte ich heute offen über meinem Pulli tragen, der Wintermantel hängt wieder im Schrank, Handschuhe und Mütze liegen gleich daneben...

Sonntag, 5. Dezember 2010

Und schon wird die zweite Kerze angezündet, wie die Zeit vergeht!
Einen schönen zweiten Advent wünsch ich euch!

Freitag, 3. Dezember 2010

Oh man, es geht alles schon wieder dem Ende entgegen, dabei habe ich das Gefühl, dass mein Auslandssemester gerade erst begonnen hat...
Am Montag haben wir eine "Réunion Bilan", eine Art Abschlussbesprechung über das Semester, unsere Klausurtermine stehen fest und die "Abschlussparties" beginnen :(
Ich habe meine erste Klausur am 06.01. und meine letzte am 18.01. ... Ein Glück nicht am 19. oder noch danach! Dies bedeutet aber für mich, dass ich meinen Geburtstag in Frankreich feiern werde! Ich schaffe es wohl kaum rechtzeitig bis 00:00 nach Hause, wenn ich um 13:00 die Klausur habe.. So schnell kann der kleine Peugeot 106 nicht fahren...Aber ich hoffe doch sehr, dass wir nachfeiern! Ich halte euch auf dem Laufenden, wann ich nach Hause komme! Aber es wird wohl erst Ende Januar sein.
Ja schade, ich könnte glatt noch einen Tag dranhängen, aber meine Erasmusfreunde fahren ja auch fast alle zurück im Januar, nur sehr wenige bleiben ein ganzes Jahr. Ich hoffe, es wird überhaupt einer noch hier sein, um mit mir Geburtstag zu feiern. Jacqueline meinte nur "ja, aber WIR sind doch da:) dann feiern WIR mit dir". Sehr süß, ich habe in ihrer Abstellkammer einen Wein aus dem Jahr 1988 (!!!) gefunden und den werden wir dann öffnen. Hier gibt es die Tradition, dass man einen Wein aus dem Geburtsjahr seines Kindes kauft und ihn dann gemeinsam am 20. Geburtstag des Kindes trinkt. 20 deshalb, weil sich nur die wirklich sehr guten Weine länger als 20 Jahre halten und man dann nichts mehr riskieren möchte;) Naja, ich werde zwar nicht 20, aber der Wein wird uns trotzdem schmecken glaube ich!!

Hier ist mal meine Erasmustruppe, man sieht mich, wie auf jedem Gruppenfoto, fast nicht...Ratespiel...Tipp: Man sieht auf Gruppenfotos immer nur meine Haare und mit viel Glück einen kleinen Teil meines Gesichts:P

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Aber eins muss man den Franzosen lassen, Frankreich bei Schnee ist wunderschön! Da hier sowieso oft die Sonne scheint und der Himmel auch im Winter überwiegend blau ist, ist es TOLL!
Oh wie süüß!
Die chaotischen Franzosen, die normalerweise wie die Irren auf den Straßen unterwegs sind :)
So süß, sie sind alle so verloren im Schnee! Keiner fährt schneller als 20-30kmh (dabei ist es nichtmal wirklich glatt, hab n Rutschtest gemacht, aber ha, ich hab ja auch Winterreifen *stolz*), es gibt keine Räumfahrzeuge, die die Hauptstraßen vom Schnee befreien und die Busse sind seit der ersten Schneeflocke heute morgen nicht mehr gefahren!
Die Franzosen kommen gar nicht auf die Idee, ihren dicken Schneehaufen vom Autodach zu holen, bevor sie losfahren und das Nummernschild wird natürlich auch nicht freigewischt!
Hier in Frankreich müssten die Gehwege eigentlich auch freigeschaufelt werden, aber die Franzosen interessiert das nicht (ich glaub, hier besitzt keiner einen Schneeschieber!), Zitat meiner Gastoma "Wir warten darauf, dass die Sonne den Schnee für uns wegschmilzt!" (Ist das richtiges Deutsch???)
Süß, ein paar Zentimeter Schnee und ganz Pessac ist lahmgelegt:) Es wurden 25cm Schnee vorausgesagt, aber ich glaube, so viel wirds nicht, haha sonst machen die Franzosen sicher einen Großeinkauf und schließen sich hinterher in ihrem Zuhause ein:)
Meine Gastoma hat einen Arzttermin heute und hat Angst, dass die Ärztin aufgrund des Schnees einfach nicht dort sein wird, dabei liegt hier wirklich nicht viel Schnee! Ach die Franzosen sind süß! Das stand gerade eben in einer eMail, die wir von der Uni Montesquieu bekommen haben:)
"En espérant que la neige n'a pas occasionné trop de difficultés pour vous, bien cordialement."
(=hoffentlich hat der Schnee nicht zu viele Probleme für Sie verursacht..)
Süß, dabei liegen nur ein paar cm Schnee:):):)
Hab ich euch eigentlich schon mein "kurzfristiges Haustier" gezeigt? Man kann es echt Haustier nennen, groß genug dafür war sie!!!!!!!!!!!!
Ich bin ja nicht mehr so ängstlich, was Spinnen angeht, aber die war nicht von dieser Welt! Und von der Art haben mich gleich zwei aufgesucht....






















Ja, bei der Spinne bin ich dann doch nicht ruhig geblieben...

Mittwoch, 1. Dezember 2010

An meinem ersten Abend in Bordeaux wurde ich gefragt "Magst du Schnee? Den wirst du hier nicht kriegen!" Es schneit nie in Bordeaux, der Meinung war am Dienstag auch noch meine Französischlehrerin.
UND WAS IST HEUTE MORGEN???????
Schneee über Schneeee!!!!!!!!!!!!!!!!! Es schneit so unglaublich dicke Flocken, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Wir freuen uns alle wie kleine Kinder, weil es hier in Bordeaux eine solche Seltenheit ist.




Bitte entschuldigt, ich bin wirklich gerade erst aufgestanden:)










Meine Mitbewohnerin Tiphaine, die nun gerade beschlossen hat, nicht zur Uni zu fahren, weil bei dem Schnee kein Bus fährt. Sich von uns fahren lassen, wollte sie nicht...







Mein Kleiner versinkt im Schnee:)






ACH SCHÖÖÖN, so kann ein Tag starten, vor allem, weil er für mich um 12:30 schon wieder endet und ich dann WOCHENENDE habe :D
Euch allen einen schönen Start in den Tag mit Schneeschieben. Ha, so etwas macht man hier in Frankreich nicht, wir sind doch nicht blöd:P bei uns bleibt einfach alles liegen, man selber bleibt zuhause im Warmen und alle warten, bis der Schnee wegschmilzt.

Und ich glaube, ich bin die Einzige in Pessac, die WINTERREIFEN hat :) Thumbs up Daddy!!!

Sonntag, 28. November 2010

Mittwoch, 24. November 2010

Aaah, warum ist der Absturz nach einem Höhenflug nur immer so hart und schmerzhaft.....
Ich habe heute eine 2,75/15 wiederbekommen....traurig....den Kurs kann ich vergessen. Und gestern habe ich erfahren, dass meine Klausurersatzleistung in einem anderen Kurs nun doch nicht gewertet wird und ich verdammte 11 Seiten umsonst geschrieben habe - auf FRANZÖSISCH versteht sich...das soll mir erstmal jemand nachmachen!
bäääääm...so schnell kann die gute Laune wieder verfliegen :)
Die Uni Bordeaux 4 ist unserer Meinung nach (Erasmussis) keine gute Uni für ein Auslandssemester. Die Professoren interessieren sich nicht für unsere Situation, korrigieren unsere Tests und Klausuren wie die der Franzosen, obwohl es uns unmöglich ist, die gleiche Arbeit abzuliefern und nehmen auch im Unterricht überhaupt keine Rücksicht auf uns. Die kommen gar nicht auf die Idee, dass der Unterricht für uns Nicht-Franzosen um ein vielfaches schwerer sein könnte.
Und dazu kommen diese schreecklichen Kopfschmerzen, die nicht weggehen wollen und jedesmal, wenn mein Matheprof redet (=schreit, der redet nicht), wirds schlimmer...
Uuuuuuund in Südfrankreich wirds nun auch Winter........Es ist kaalt....ok, vllt nicht so kalt wie in Hamburg :P, aber ich habe heute zum ersten mal meinen Mantel rausgeholt und zum Autofahren habe ich die Handschuhe rausgeholt!!!!
So, genug gejammert!!! :)

ICH KOMME NACH HAAAAMBURG!!!!!!!!!!!!! Ich habe nun doch meine Meinung geändert und werde über Weihnachten eine Woche Urlaub in Hamburg machen - ha, wie klingt das komisch "Urlaub in Hamburg"...
Ich freue mich riiiiiesig!!!!!!!!

Sonntag, 21. November 2010

Habe ich eigentlich schon damit angegeben, dass ich 17/20 in dem unangekündigten Englisch-Test habe? :) Und dabei hieß es am ersten Tag in der Uni, dass man nie über 16/20 kommt!!
Aber ok, es ist ja englisch, das ist ja fast geschummelt...

Und, ich muss euch die größte Weinflasche zeigen, die ich je mit eigenen Augen gesehen habe, je sehen werde, je in der Hand halten durfte und je in der Hand halten werde!!!



Und beachtet bitte, wie braun ich Ende September war :)




An dem Tag haben wir eine Château-Besichtigung (in Préchac und Barsac) und eine Wein-Dégustation gemacht.
Ich habe noch nie so süßen Wein getrunken, aber er war verdammt lecker!


Leider durften wir die große Flasche nicht köpfen...
Ich hab übrigens höchstpersönlich den MAIRE DE BORDEAUX getroffen:
















Und dann habe ich noch ein paar weitere Fotos von unserer von der Stadt organisierten Bordeaux-Tour herausgesucht - ich habe mir gedacht, ihr wollt vielleicht nicht immer nur ein Foto von meinem Autochen sehen, sondern vielleicht auch mal von mir, damit ihr mich nicht vergesst :)



Ich mit ein paar Erasmus-Freundinnen im Grand Théâtre von Bordeaux








Johanna und ich am Place de la Bourse







Ich beim Aufstieg eines "Glockentores"
Ich hatte gerade Besuch von Jojo und wir habe eine schöne Woche in Pessac verbracht, auch wenn das Wetter leider überhaupt nicht mehr mitspielt..Es regnet fast ununterbrochen und so richtig warm ist es auch nicht mehr..Als Jojo und auch meine Eltern mich im September besucht haben, war es noch richtig schön warm und sonnig und man konnte sehr viel unternehmen! Aber auch in Südfrankreich muss irgendwann der Winter einkehren...leider...
Wir haben den einzigen sonnigen Tag genutzt, um zur Dune du Pyla zu fahren. Ich war mit meinen Eltern, als sie auf ihrer einmonatigen Reise durch Frankreich ein paar Tage zu mir gekommen sind, schon dort und wir haben einige riiesige bis zu 117m hohe, 500m breite und etwa 2,7km lange Sanddüne an der Küste vorgefunden! Eindrucksvoll! Über eine sehr lange Treppe sind wir schnaufend hochgekraksel, wurden dafür aber mit einem wunderschönen Blick belohnt.












Dieses mal gab es keine Treppe....die lag abgebaut neben der Düne...der Aufstieg war steil, schweißtreibend und einfach nur anstrengend!! Für das folgende Foto aus unserer Fotosession musste ich mich erstmal in den Sand legen und einige Zeit verschnaufen, um wieder zu Kräften zu kommen

Freitag, 12. November 2010

J'ai réussi!!! Ich habe meinen ersten Test (interrogation) bestanden!!!!!

Dienstag, 9. November 2010



Guckt mal, wie warm es am Wochenende war:)
Wie angekündigt, hier mein verlassenes Dorf, in dem ich gestern ausharren musste, nachdem die Dame vom ADAC am Telefon meinte "Sie bewegen sich nicht mehr vom Fleck, wir werden Sie schon finden" - Sie hatte nach einem Anhaltspunkt gefragt, einem Laden oder irgendwas markantes, damit mich der Abschleppdienst findet.



















Sehr lustig war auch die Reaktion von der ADAC-Dame, als ich ihr meinen Standort nennen musste. Ich meinte "ich bin in einem kleinen Minidorf namens Auvillar", sie "äääh nicht mit s am Ende? weil, das Auvillar, das ich
hier finde, ist ....äääh ja...oh Goott, ganz da unten...in Frankreich... in der Nähe von, tja, was ist denn da in der Nähe?...nichts....wir finden Sie schon - irgendwie":)




















Der Herr vom Abschleppdienst war echt ein Lieber! Er hat mir so viel geholfen, hat sich sehr um mich gesorgt und sich sehr beeilt, damit mein Auto wieder heil ist:) Also wenn ich nochmal hier im Süden ein Problem mit meinem Auto habe, weiß ich, an wen ich mich wenden kann!!

Ich bin heil und mit Auto wieder in Pessac angekommen!! Heute ging eigentlich alles recht schnell, gegen Mittag war mein Auto schon fertig und ich durfte fahren:)
Ich hoffe, dass mir jetzt nicht jedesmal etwas passiert, wenn ich nach Limoux zu meinen Freunden fahre....Bei der letzten Reise dorthin, in meinen Ferien, war eine Straße gesperrt - einfach ein "Barrée"-Schild (Sperrung) und ein Deviation-Schild daneben (Umleitung)..Ich bin natürlich dem "Deviation"-Schild gefolgt.......In Deutschland sind wir es dann eigentlich gewöhnt, an jeder Kreuzung ein weiteres Umleitungsschild zu finden.....In Frankreich nicht...ich hätte jeden anderen Weg nehmen können, wäre vermutlich schneller angekommen und hätte genauso viele weitere Umleitungsschilder gesehen wie auf dem Weg, den gewählt habe...Es kam ungelogen kein weiteres Umleitungsschild....irgendwann bin ich dann dem Navi gefolgt, der mir inzwischen einen neuen Weg herausgesucht hat. Leider führte dieser Weg, obwohl ich schon weit gefahren war, wieder auf diese gesperrte Straße (Gott weiß, wie viele Kilometer dieser Straße gesperrt sind!), ich wollte also wieder auf diese Straße abbiegen - beide Richtungen gesperrt und OOH ein weiteres Umleitungsschild geradeaus:P ich hatte jedoch auch keine andere Wahl, umdrehen wollte ich auch nicht....Ich bin noch ein paar Mal auf die gesperrte Landstraße gestoßen und habe echt Schlangenlinienfahren um diese Straße gemacht! Zwischendurch war die Straße soo sehr wie ein Waldweg, dass ich dachte "na, jetzt hat sich die Isa trotz Navi komplett verfahren, das ist ne Kunst":)











Wieso gibt es in Frankreich keine Umleitungsschilder...Nur direkt vor der gesperrten Straße bringt mir das Schild doch am wenigsten.........

Montag, 8. November 2010

Man man, tut mir leid, ich sollte euch regelmäßiger berichten, was hier so passiert! Die letzten zwei Wochen war ich nicht wirklich zuhause und das konnte ich mal gut gebrauchen, damit meine Pechsträhne wieder abreißt. Es hat die letzten Wochen vieles nicht funktioniert in der Uni in Bordeaux, mit der Uni Hamburg, mit dem Streik, mit den Behörden in Frankreich...Da brauchte ich einmal eine Pause!
Vorletzte Woche hatte ich ja Ferien und habe die Zeit genutzt, nach Limoux (Nähe Carcassonne) zu fahren, um meine Freunde von früher wiederzusehen. Es war super schön, einige meiner Engsten von dort nach langer Zeit endlich wiederzusehen! Meine Freundin Charline, ihre beiden total verschmusten Katzen und ihr etwas seltsamer Hase, der sich wie ein Hund auf die Seite wirft, wenn er sich schlafen legt, haben mich liebevoll bei sich aufgenommen.
Auch meine englische Freundin Rachel, bei der ich zu Beginn meines Trips schon ein paar Tage verbracht habe, habe ich besucht. Bei ihr aufm Hof ist es immer wieder toll, da kann man sich einfach nur wohlfühlen!!
Nachdem ich meine Gastfamilie von früher einige Jahre nicht gesehen habe, war ich ein wenig aufgeregt, aber auch dort haben mich alle herzlich aufgenommen und haben mir gezeigt, was sich alles geändert hat...Ich bin früher immer die beiden Pferde aufm Hof meiner Gastfamilie geritten, ein Großes zum ausreiten, über die Berge fetzen - für die längeren Touren und ein Kleines , um runter ins Dorf zu reiten (ich habe hinter unserem Dorf auf einem Berg gewohnt und den zu Fuß hochzulaufen war echt schweißtreibend!!), um in dem kleinen süßen Dorfladen, der 2x2 Stunden pro Tag geöffnet hat, ein bisschen Schoki zu kaufen.
Jetzt musste ich leider erfahren, dass der Kleine Rinar von der "Klippe" gefallen ist und nicht mehr lebt:( Und mein Zimmer existiert auch nicht mehr, sie renovieren gerade. Ich habe im ersten Stock gewohnt, jetzt existiert die Treppe dorthin nicht mehr, das Dach über meinem Zimmer ist abgedeckt und die Wände zum Zimmer meines Gastbruders sind eingerissen... Das war vielleicht ein komisches Gefühl!!!!
Ich hatte eine tolle Zeit in Limoux! Es tat gut, ein wenig abzuschalten! Leider holte mich der Stress schnell wieder ein - ich hatte Dienstag meinen ersten Test!! Hier in Frankreich schreibt man in den Übungen auch Tests. Ich bin sehr gespannt, wie der geworden ist..Ich hab viel dafür gelernt und trotzdem konnte ich nicht alles beantworten. Ein Großteil war Multiple Choice, also drückt mir die Daumen, dass ich die richtigen Kreuzchen gesetzt hab.
Donnerstag abend bin ich dann gleich wieder dem Unistress entflohen :) Wieder nach Limoux, um noch ein paar mehr Freunde wiederzusehen, die Woche davor war einfach zu kurz.
Da ich morgen wieder Uni habe, bin ich heute um 15 Uhr aufgebrochen. Ich brauche 5-6 Stunden, wenn ich das Autobahngeld (23€) sparen möchte (sonst 3 1/2 Std)...5-6 Stunden, wenn alles gut geht...
Nichtsahnend mitten zwischen Limoux und Bordeaux will ich auf die Bremse drücken und nichts passiert....das Pedal lässt sich einfach durchdrücken - kein Widerstand mehr da - eeeeein Glück war ich nicht schnell unterwegs, hatte niemanden hinter oder vor mir, keinen Kreisverkehr vor mir, sondern wollte einfach nur ein wenig abbremsen vor der nächsten Kurve!!! Gott ist wie immer bei mir..
Die Bremse funktionierte nur noch ein ganz klein wenig...aber das konnte man nicht wirklich bremsen nennen, sonst bräuchten wir eine komplett neue Formel für den Bremsweg!! Aber was macht man, wenn man bei 80kmh plötzlich merkt, dass die Bremse defekt sind?? What a nightmare...zudem im Dunkeln mitten auf der unbeleuchteten Landstraße alleine als Frau??? Es gab eh keine Parkmöglichkeit (ich hätte sie auch ungern genutzt allein als Frau in der Dunkelheit im nowhere), also habe ich "runtergebremst" oder besser runtergerollt auf 20kmh, Warnblink eingeschaltet und bin ins nächste Dorf namens Auvillar gerollt, das natürlich erst nach geschlagenen 15 Minuten kam. Dort habe ich es dann geschafft, in einer sehr großen Parklücke zum Stehen zu kommen und erstmal aufzuatmen. Ein Glück habe ich vorher die ADAC-Plus-Mitgliedschaft abgeschlossen! Nachdem ich eine halbe Stunde gebraucht habe, um mich zu sammeln, mich erstmal per Telefon von Jojo beruhigen zu lassen und mein Handy aufzuladen, habe ich dann den ADAC angerufen und der Abschleppdienst war dann auch nach einer weiteren halben Stunde bei mir. Dieser hat mich und "mein" kleines Auto dann nach Agen abgeschleppt und dort steht es jetzt... Der Herr vom Abschleppdienst meinte erst, er guckt sich das Auto morgen an, aber ich glaube, er mag mich :) Er hats nämlich, nachdem wir zum aufwärmen einen Kaffee getrunken haben, doch gleich in die Werkstatt gefahren und hat sich das Auto angeguckt. Ich durfte mit und ihm über die Schulter gucken. Als er dann den Reifen vorne links abgenommen hat, kam nur ein "ohh" aus seinem Mund...."die Bremse ist weg"...oder sowas ähnliches murmelte er...Nach einer ausführlichen Erklärung habe ich es dann auch verstanden - die Bremsscheiben sind schuld...Sie sind komplett abgenutzt...Mir wurde gesagt, dass das verdammt gefährlich ist und ich Glück hatte, keinen Unfall verursacht zu haben!!
Wir sind dann losgefahren, haben mir ein Hotel in der Nähe gesucht, ich wurde hingefahren und werde hier morgen auch wieder abholen. Und wenn alles gut geht, dann darf der kleine 106 morgen schon wieder nach Hause! Der Herr vom Abschleppdienst hat sich echt liebevoll um mich gekümmert!!
Jetzt ist es halb 2 nachts, ich komme langsam nach der ganzen Aufregung zur Ruhe und bin heilfroh, dass mir nichts passiert ist!!!!
(Fotos folgen!)

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Ich bin zwar noch nicht fertig mit Erzählen, wie meine ersten Tage an der Uni verliefen und was ich die ersten Wochen in Pessac sonst so erlebt habe, aber ich muss kurz unterbrechen und euch berichten, was in Frankreich gerade los ist...
Ihr habt sicher gehört, dass die hier zurzeit ein wenig (...naja ein wenig mehr) streiken, weil sie Sarkozys Rentenreform völlig absurd finden. Meine Gastoma hat uns daraufhin letzte Woche Freitag gefragt, ob wir noch genügend Sprit hätten, weil es möglicherweise bald keins mehr geben würde. Ich hab ihr das nicht glauben wollen, bin daraufhin Samstag erstmal mit vielen Freunden ans Meer gefahren..Woraufhin mein Tank nicht mehr so voll war;)
Diese Woche war dann die Uni meiner Mitbewohnerin dann einfach geschlossen wegen des Streiks und als ich am Montag zur "CAF" gehen wollte (dort habe ich Wohngeld beantragt, aber es ist seit Wochen nichts zurückgekommen), fand ich ein abgeschlossenes Gebäude vor mit einem kleinen Zettelchen an der Tür, auf dem handschriftlich einfach nur "grève" (=Streik) stand..
Gestern Abend überkam mich dann ein komisches Gefühl - ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund habe ich gestern Abend beschlossen, mein noch halbvolles Auto vollzutanken!.... Ich habe nämlich kalkuliert, dass ich mit dem übrigen Sprit nicht mehr bis nach Carcassonne komme, wo ich dieses Wochenende hinfahren werde, um meine Freunde wiederzusehen (ich habe ab jetzt bis einschließlich zum 01.11. Urlaub) und ich hatte immer noch die Worte meiner Gastoma im Hinterkopf...
Und ich sag euch: Gott ist bei mir!!!!
Als ich gestern abend zur Tankstelle kam, fand ich folgenden Zettel vor:










...Ich tanke "SP 95" (=sans plomb 95, sprich Super bleifrei)....
Wie ihr seht, konnte ich mein Auto vollfüllen!
HEUTE....bin ich mit einer Freundin an eben dieser Tankstelle vorbeigefahren und habe diese Anzeigetafel gesehen:




...und habe mir gedacht "huch, wieso steht denn da kein Preis? Gibt es etwa jetzt kein Super mehr???"




.....und ich hatte recht:







Unglaublich...



Der Müll wird auch schon länger nicht mehr abgeholt, unsere Mülltonnen sind übervoll (das Bild wollte ich euch ersparen!) und meine Gastoma meinte schon "jetzt müsst ihr aufhören, Müll zu produzieren - es ist kein Platz mehr in den Mülltonnen".

Zudem ist der Sommer jetzt auch vorbei:( So sah "mein" armes Auto heute Morgen aus:




...Die Scheibe mag vielleicht nur nass aussehen...



... aber nein, ich musste kratzen!

Samstag, 16. Oktober 2010

Und dann war es soweit: Mein erster Unitag stand mir bevor!! Ich war aufgeregt, habe ich gefreut, die anderen Erasmusstudenten (ab sofort nur noch Erasmussis:) ) kennenzulernen, andere Leute meines Alters um mich zu haben, die Uni zu sehen (ich bin am Tag vorher intelligenterweise hingefahren, um den Weg zu kennen und zu wissen, wo ich genau hin muss) und zu hören, wie meine nächsten Wochen und Monate aussehen werden.
Das ist meine Uni:










Meine ersten Tage in Pessac....

Die ersten Tage in meinem neuen Zuhause in Pessac (in der Nähe von Bordeaux) waren sehr einsam. Ich kannte fast niemanden, nur meine Vermieterin und meinen Mitbewohner, den ich allerdings kaum zu Gesicht bekam, weil er ständig unterwegs war (école oder feiern). So habe ich mich die ersten Tage intensiv mit meiner Vermieterin unterhalten, habe mit ihr Kaffee getrunken, mein kleines Reich ein wenig eingerichtet und mich stundenlang gesonnt. Aber auch wenn das Haus und die Umgebung echt schön sind und meine Vermieterin super nett ist, habe ich mich am Anfang nicht wohl gefühlt. Das Gefühl hatte ich noch nie. Ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt, wollte auf keinen Fall bleiben, konnte mir nicht vorstellen, in diesem Haus ein halbes Jahr zu verbringen. Ich kann nicht einmal sagen, woran es lag. Vielleicht daran, dass ich gehofft habe, ein wenig unabhängiger zu leben, vielleicht aber auch, weil mir einfach die Studenten um mich herum (die es en masse geben sollte in einem Erasmus-Semester) gefehlt haben. Wahrscheinlich beides...
Meine Vermieterin hat sich sehr um mich gekümmert die ersten Tage (vielleicht ein wenig zu viel, aber das war ja nicht böse gemeint von ihr). Es war nur lieb gemeint, sie hat mich gefragt, ob ich mit ihr essen möchte, einen Kaffee trinken möchte, ob sie mit mir einkaufen fahren soll und so weiter. Sie wollte mir helfen, mir den Anfang leichter machen (ok und vielleicht ihre Lebensgeschichte erzählen, die wir alle drei Studenten jeweils innerhalb der ersten zwei Tage kannten). Sie wusste, dass ich niemanden in Bordeaux kannte und man setzt sich ja auch schließlich nicht einfach alleine in eine Bar (ich wusste ja nicht einmal, wo ich eine Bar finden sollte, eine Bar, wie wir es verstehen, gibt es in Pessac auch gar nicht - zumindest glaube ich das, weil ich immer noch keine hier entdeckt habe) und wartet darauf, dass man angesprochen wird... Es war also nur lieb gemeint von ihr. Trotzdem habe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben woanders nicht wohl gefühlt (ich habe mich ja bisher in jedem Land und in jeder Familie sofort wohl gefühlt).

Ich bin dann, um ein bisschen Abwechslung zu bekommen und mich abzulenken, ein wenig spazieren gefahren;) im Auto und habe Pessac erkundigt. Ich bin dann einfach bei sämtlichen Kreisverkehren genau dort langgefahren, wo ich noch nie abgebogen bin und habe so die Supermärkte in der Nähe kennengelernt und glatt direkt um die Ecke von uns einen riesigen Park gefunden, in dem ich gleich am nächsten Tag spazieren gegangen bin - ich habe immer noch vor, dort mal joggen zu gehen;)

Inzwischen habe ich mich eingelebt und kann mich über den Luxus freuen, dass uns die Jacqueline sehr oft etwas Leckeres kocht, uns die Wäsche wäscht, wir eine Putzfrau haben, die das große Haus sauber hält und an den weiten Weg zur Uni und in die Stadt (=Bordeaux) habe ich mich auch gewöhnt - ein Hoch auf dein Auto, Mama, ich freue mich jeden Tag aufs Neue, dass das Auto vor der Tür auf mich wartet!!!
Und ich bin ja jetzt auch nicht mehr allein, meine beiden Mitbewohner und ich essen oft zu dritt, wenn wir mal keine Lust haben, so viel zu reden ;) und ich habe ja nun auch viele Freunde an der Uni gefunden.

Leider sind wir drei Studenten hier zurzeit nicht ganz glücklich mit der Situation zuhause. Jeden Tag werden wir beschuldigt, wir hätten das Licht im Flur angelassen (wenn wir 2 Minuten auf dem Flur klönen, werden wir in ein Zimmer geschickt, weil das Flurlicht mehr Strom verbraucht - der Flur ist recht lang, es leuchten dann also mehrere Lampen gleichzeitig..), sie sucht immer einen Schuldigen für alles und das ist etwas anstrengend. Man steht morgens auf und es heißt gleich "komm bitte mit und guck dir an...", "wer hat das Tor gestern abend nicht zugemacht?", "Wer von euch war gestern nacht auf Klo? DER hat das Licht im Flur angelassen" - und das jeden Tag. Und man kann mit ihr auch nicht darüber reden, sie beharrt stur auf ihrer Meinung und lässt einen kaum zu Wort kommen. Zudem kommt, dass sie jeden Tag in unseren Zimmern ist, das merken wir daran, dass, wenn wir mal etwas im Zimmer auf dem Boden liegen lassen, es am Abend zusammengelegt auf dem Bett liegt - sogar, wenn es sich dabei um Schmutzwäsche handelt und die Fensterläden sind, je nachdem, was wir morgens oder abends nicht gemacht haben, plötzlich auf oder zu.
Das alles ist sehr schade, weil wir uns eigentlich sonst hier sehr wohl fühlen. Jedoch ist es inzwischen so weit, dass die anderen beiden Studenten kaum mehr aus ihren Zimmern gehen, weil sie keine Lust haben, auf unsere Vermieterin zu treffen.
Wir hoffen, dass Jacqueline zurzeit einfach schlechte Laune hat und sich das bald wieder bessern wird, weil sie ansonsten sehr nett und hilfsbereit ist und ich mich bisher immer gut mit ihr unterhalten konnte. Ich hoffe, das kommt bald wieder!

Wenigstens ist das schlechte Gefühl der ersten Tage, das ich hier hatte, verschwunden - ich genieße den Luxus, ein eigenes Bad zu besitzen und ein Bett, das fast so groß ist wie das
Zimmer der anderen im Studentenwohnheim (das sag ich immer zu denen, um sie ein wenig zu ärgern hihi..aber sie kontern leider immer gekonnt mit meinem im-nowhere-haus...) und ich habe hier, im Gegensatz zu denen im Studentenwohnheim keine Tiere im Zimmer...(das sind ZUSTÄNDE im Studentenwohnheim - ihr glaubt es nicht)!!











Freitag, 15. Oktober 2010

Vorab, ich hatte vergessen zu berichten, dass ich auf der Autobahn eine Weile nicht allein war:) Ein kleiner Grashüpfer saß ca. 20 Min auf meiner Frontscheibe und ist mitgefahren! Und das bei einer Geschwindigkeit von 120KmH, nicht schlecht oder?

Bisher habe ich euch nur geschrieben, wie meine Fahrt nach Frankreich verlief. Sehr bald werde ich neue Fotos einstellen und berichten, was ich bisher in Bordeaux erlebt hab, wie meine ersten Tage im neuen Zuhause verliefen, die ersten Tage an der Uni und wie mein Alltag inzwischen aussieht.
Ich hoffe, euch gefallen die Geschichten!

Montag, 11. Oktober 2010

Viertes und letztes Etappenziel


Nun war es soweit, mein wichtigstes Etappenziel lag vor mir - Bordeaux bzw. Pessac!
Ich wusste nicht, wie meine Bleibe aussehen wird, das Haus, mein Zimmer, mein Bad, die gemeinsame Küche und das Wichtigste, ich kannte meine Vermieterin und zugleich Gastmami (=Omi) nicht, die anderen Mitbewohner natürlich auch nicht - ich kannte nichts und niemanden in Bordeaux...
Der Weg dorthin verlief emotional, ich wusste nicht, wie ich fühlen sollte, ich hatte Angst und war dennoch voller Vorfreude, ich wusste nicht, was mich erwartet, wollte am liebsten bei meiner Freundin bleiben, aber trotzdem wollte ich nun endlich wissen, wo und wie ich mein nächstes Semester verbringen werde.
All diese Emotionen wurden leider sehr abrupt gestoppt, als ich auf der Autobahn - in Frankreich ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130kmh - zum ersten Mal nicht auf das Tempo geachtet habe, den anderen Autos gefolgt bin ..mit 150kmh...und natürlich glatt bei einer Autobahnauffahrt versteckt zwei Polizisten mit einer "Laserpistole" (nennt man die so? naja, manuelle Blitzanlage..) standen...mir wurde gesagt, Ausländer werden sofort gestoppt - ich wurde nicht gestoppt und bisher kam noch kein Brief, oder Mama?
Ich glaube, ich hatte Glück und sie haben meinen Vordermann geblitzt und deshalb mich nicht genommen oder mich fahren lassen wegen des ausländischen Kennzeichen, aber das wusste ich in der Sekunde ja nicht..Ich war perplex, war ich doch nun schon ca. 1500km unterwegs ohne auch nur EIN Polizeiauto zu sehen...die sind immer dann da, wenn man sie nicht braucht;)
Und zu meinem Unglück kam nach wenigen Kilometern natürlich auch noch eine Maut-Zahlstation. Ich war noch so durcheinander von den Blitz-Polizisten, dass ich prompt an den falschen Automaten herangefahren bin, bei dem man nur mit Kreditkarte zahlen - ich muss kurz unterbrechen: hier in Frankreich zahlt man jeden Cent mit der blöden CARTE BLEUE (Kreditkarte), die ich die ersten Wochen in Bordeaux natürlich nicht hatte ohne französisches Konto...und immer hieß es "ach, da brauchen wir nur Ihre carte bleue"/"Haben Sie eine carte bleue? Damit gehts schneller"/"Mit Ihrer carte bleue können Sie ..."/"Hier können Sie nur mit carte bleue zahlen" und nie konnte ich....jeder war irritiert bei der Antwort "désolée je n'ai pas de carte bleue"..ich hatte halt keine...Sogar bei der Einschreibung an der Uni hätte sie geholfen diese komische carte bleue.
So weiter in der Geschichte! Ich kam also an einen Schalter, an dem man nur mit Mastercard und ähnlichem zahlen konnte (zu dem Zeitpunkt wusste ich das mit dieser carte bleue noch nicht). Es gab nur einen Schlitz für Kartenzahlung und nichts für Barzahlung und da ich noch immer in Gedanken bei der Blitzaktion war, habe ich mir natürlich nicht genau durchgelesen, welche Karten zu benutzen sind und meine nicht passende maestro-karte benutzt, die komischerweise nicht geholfen hat...Nachdem ich über den Hilfeknopf mit einer Frau verbunden wurde, die ich weder auf französisch noch auf englisch verstanden habe, (ganz ehrlich, bei solchen Lautsprechanlagen versteht man doch auch nichts, wennn die Person akzentfreies deutsch spricht und keine Autobahnlärm da ist) ist sie dann gekommen, hat mein Bargeld geholt und ist über gefühlte 15 Stationen zu Fuß entlang zu einer Kasse gelaufen, um mein Wechselgeld zu holen:) Zu allem Überfluss standen direekt hinter meiner Schranke drei Polizisten und ich dachte halt, tja super, jetzt klappt das Bezahlen erst nach 15 Minuten und dann ziehen die dich gleich wieder raus und lassen dich 90 Euro fürs zu schnell fahren blechen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als die mich nicht gestoppt haben, nachdem die Schranke hochging und ich passieren durfte!!


Abends habe ich dann von meinem Navi gehört "Sie haben Ihr Ziel erreicht!" und bin voller Vorfreude auf einen kleinen Vorplatz gefahren mit einer kleiner "Beet-Insel" in der Mitte und einem wunderschönen Haus dahinter!
Da war ich nun - hier würde ich 5 Monate verbringen!
Ich habe vorsichtig geklingelt und eine alte Dame (73!!) hat mir überrascht die Tür geöffnet, sie hat mit einer kleinen Mini-Isabel gerechnet;) wie sie mir später berichtet hat.
Sie hat mir dann sofort mein Zimmer, mein Bad und das restliche Haus gezeigt - ein langer Flur, auf dem man 2 Klos, eine Waschküche, ihr Büro und 4 Schlafzimmer findet (für die Haushälterin Jacqueline, meine beiden französischen Mitbewohner Tiphaine und Auréliens, auch Studenten, beide 21 Jahre alt und für mich). Zudem gibt es eine große Küche, mit einer Speisekammer für uns Studenten, ein riesiges Wohnzimmer und einen noch größeren Garten mit riesiger Terasse im spanischen Stil.

Drittes Etappenziel

Nun lag eine lange Autofahrt (gute 1.000km) vor mir und hatte nicht einmal ein Hotel für die kommende Nacht gebucht. Ich habe mich einfach ins Auto gesetzt und bin losgefahren:)
Und es war gar nicht so langweilig auf der Autobahn, wenn man länger unterwegs ist, hat man so seine "Mitfahrer", Autos, die ungefähr im gleiche Tempo fahren und mit denen man immer die Positionen tauscht- wie beim Radrennen!
Und als ich dann durch Luxembourg und erst recht in Frankreich gefahren bin, gab es jedesmal eine kleine Party, wenn man ein anderes deutsches Auto getroffen hat:) Ich war also nie wirklich allein.
Um 19:30 habe ich mir dann gedacht, ich sollte vielleicht doch nach einem Hotelzimmer suchen. Ich war zwar nicht wirklich müde und erschöpft, aber ich hatte noch über 600km vor mir, wollte nicht nachts um 2 oder 3 Uhr nachts bei meiner Freundin ankommen und meiner Mutter zuliebe auch nicht im Auto schlafen. So bin ich in Beaune von der Autobahn abgefahren und habe bei mehreren Hotels angehalten, um zu fragen. Unglaublich, aber ich hatte Glück und habe relativ schnell eine Unterkunft gefunden mit Gratis-Internet, französischem Fernsehen (ist nicht besser als bei uns!) und leckerem und reichhaltigem Frühstück am nächsten Morgen. Das Internet ging natürlich nicht, es hieß, man müsse sich dort anmelden und bekäme dann einen Code per SMS, der ist bis heute nicht da...Am nächsten Morgen, nachdem ich ausgiebig gefrühstückt habe, habe ich mich dann beschwert und den Code persönlich genannt bekommen. So konnte ich wenigstens noch einmal kurz ins Internet - ich hatte nämlich am Tag zuvor mittags auf der Autobahn eine SMS bekommen, dass weitere Klausurergebnisse veröffentlicht wurden (danke Jungs, dass ihr an mich gedacht habt!!), die ich dann aber übers mobile internet (=vom Handy aus) nicht öffnen konnte und als das Internet abends dann auch nicht ging, dachte ich mir "vielleicht möchte Gott nicht, dass ich das Ergebnis während meiner tollen Reisezeit sehe, vielleicht verdirbt es mir meine gute Laune" - dem war nicht so, das Ergebnis hat meine Laune nur noch verbessert!! Noch besser gelaunt habe ich mich dann auf den Weg zu meiner Freundin Rachel gemacht, die nicht weit von dem Ort wohnt, wo ich 2005 einige Monate zur Schule gegangen bin. Damals habe ich sie kennengelernt (grâce à son fils Jason, der mit mir zur Schule gegangen ist) und freue mich seitdem immer sehr, sie auf ihrem tollen Hof zu besuchen!
Der Weg bis zu ihr verlief soweit problemlos, die kostenlosen und recht sauberen Klos auf den französischen Raststätten begrüße ich sehr, nur muss man sehr aufpassen, wann die nächste Tankstelle kommt und die Mautstellen sind mehr als nervig...und teuer!!
Einmal hat mich mein Navi auf einen sehr komischen Weg geführt, zum GLÜCK habe ich kurz vorher ein Schild gesehen "Tanke in 5km, danach lange nichts" und habe getankt, hinterher bin ich nämlich über eine Stunde durchs No-Where gefahren, ob sich mein Navi verirrt hat? Ich glaub schon...
Am späten Nachmittag habe ich dann etwas erschöpft, aber überglücklich mein drittes Etappenziel erreicht - Rachels Hof!
Rachels Familie (Rachel, Rachels Mann Robert und die 12jährige Alicia) hat mich super lieb empfangen, mich gleich umsorgt und wir haben bis spät in die Nacht geplaudert!:) Da wars dann vorbei mit der deutschen Sprache, nun musste ich mein brain ins Englische switchen bzw. zum Einkaufen und Freunde treffen ins Französische. Aber ihr kennt mich ja, das bringt mir großen Spaß!
Bei Rachel habe ich eine großartige Woche (von Donnerstag bis Mittwoch) verbracht, umringt von SIEBEN Hunden, davon 3 Welpen!! und drei Pferden. Bei täglich gefühlten 30 Grad habe ich mich ordentlich gebräunt und war 2x mit Freunden an einem See, um mich ein wenig abzukühlen! Rachel Mama, die vor einigen Jahren ihrer Tochter hinterhergezogen ist, sowie Rachels 18jähriger Sohn Aidan, der nicht mehr zuhause wohnt, haben uns einige Mal aufm Hof besucht! Thanks Rachel, I had a great time:)